Mit einem knackig, kurzen Anschreiben überzeugen!
Im Verkauf von Produkten geht es in erste Linie um den Kundennutzen . Dies ist bei der Bewerbung nicht anders: Selbstmarketing ist Kundenorientierung . Dementsprechend schreiben Sie weniger von sich selbst, sondern erläutern Sie besser mit wenigen Sätzen dem Unternehmen, warum Sie die passende Person für die vakante Stelle sind. Denken Sie dabei beispielsweise an Xing und machen Sie aus dem „Ich biete, Ich suche“ besser ein „Sie suchen, Ich biete“ oder „Ich bringe mit“. Halten Sie sich hierbei möglichst kurz. Als optimale Länge eines Anschreibens empfehle ich eher eine halbe als eine ganze Din-A4-Seite. Um den Nutzen zu identifizieren, orientieren Sie sich an den in der Stellenausschreibung beschriebenen Aufgaben sowie am gewünschten Profil.
Zu Beginn eignet sich idealerweise ein kreativer Einstiegssatz bezüglich der Motivation für die zu besetzende Position und das Zielunternehmen. Zudem ist ein Ansprechpartner wie „Sehr geehrter Herr Müller“ immer besser und vor allem persönlicher als „Sehr geehrte Damen und Herren“. Finden Sie in der Ausschreibung keinen Ansprechpartner, scheuen Sie sich nicht, diesen über ein Telefonat vorab ausfindig zu machen.
Für den Hauptteil genügen meist 5 Sätze, um ein kurzes und zugleich aussagekräftiges Anschreiben zu verfassen. Sie sollten hier keine Behauptungen aufstellen, sondern konkrete praktische Beispiele aufführen, die Sie auch belegen können. Zum Einstieg in den Hauptteil eignet sich sehr gut eine Zusammenfassung der Berufserfahrung oder Expertise in einem Bereich wie z. B. „langjährige Erfahrung im Key Account Management“.
Ganz wichtig ist das Darstellen von Erfolgen wie bspw. „Als Verkaufsleiter konnte ich mit meinem Team im letzten Jahr den Umsatz um 30 % steigern.“ Ein weiterer Satz könnte über die vielfach geforderten verhandlungssicheren Englischkenntnisse sein. Mögliche Formulierungen lauten: „Durch mein Auslandssemester in England bin ich mit der englischen Sprache bestens vertraut.“ oder „Als Key Accounter, zuständig für Nordamerika, setze ich meine sehr guten Englischkenntnisse in Verhandlungen gezielt ein.“ Zudem eignen sich Ihre Ziele in Verbindung mit den Unternehmenszielen sowie Ihre persönlichen Stärken sehr gut für den Hauptteil.
Nutzen Sie im Bewerbungsschreiben auch abwechslungsreiche, spannende Verben wie gewinnen, leiten, erzielen etc. Vermeiden Sie Worthülsen wie „Ich bin teamfähig, flexibel und hoch motiviert.“ Schildern Sie stattdessen praktische Erfahrungen aus Ihrem Berufsleben! Eine mögliche Formulierung für die Stärke „Flexibilität“ lautet: „Durch meine Arbeit im Vertrieb gibt es für mich keine festen Arbeitszeiten. Ich stehe je nach Kundenwunsch gerne auch für Termine am Abend oder am Wochenende zur Verfügung.“
Falls gefragt, gehören in den Schlussteil die Gehaltsvorstellung und der frühestmögliche Eintrittstermin. In meinen Coachings erlebe ich es häufig, dass Bewerber die Gehaltsfrage nicht beantworten. Machen Sie dies bitte nicht, da es meiner Erfahrung nach zu einem Minuspunkt führt. Wird hingegen nicht nach dem Gehalt gefragt, lassen Sie die Angabe weg. Sie müssen ja nicht Ihr Blatt zeigen, wenn nicht danach gefragt wird.
Bleibt nur noch ein Abschlusssatz wie „Ich blicke einem persönlichen Gespräch mit Freude entgegen“ und fertig ist das Anschreiben.
Fazit: Jedes Anschreiben ist individuell, jede Stelle hat ihre Besonderheiten. Daher ist es zielführend, missverständliche Aussagen und Fehler zu korrigieren. Dabei hilft das Vier Augen Prinzip: Lassen Sie eine kompetente, vertrauenswürdige Person aus Ihrem Bekanntenkreis gegenlesen. Bringen Sie zudem Spannung in Ihr Bewerbungsschreiben, indem Sie mit praktischen Beispielen Begeisterung erzeugen. Fertigen Sie für jede Bewerbung ein individuelles Anschreiben an, bitte kein Copy-Paste!
Bei Fragen rund um das Thema „Bewerbungsanschreiben“ unterstütze ich Sie sehr gerne und freue mich über Ihren Anruf: 089 – 82340700 oder Ihre E-Mail: t.strauss@ihrbc.com.
IhrBusinessCoach,
Thorsten Strauß